Donnerstag, 11. April 2013

Review: Hotel Inselmühle München



Das Hotel „Inselmühle“ in München befindet sich in gut erreichbarer Lage. Wir hatten eine Verbandsveranstaltung und waren dort untergebracht. So urig und interessant die Umgestaltung eines 500 Jahre alten Mühlengebäudes zu einem Hotel ist, ist leider auch einiges auf der Strecke geblieben.

Tiefgarage: positiv ist, dass es eine gibt! Negativ ist, dass man dann x Treppen hochlaufen muss, einmal quer durchs Restaurant (??) und erst dann am Empfang steht. Der Check-in ging schnell und freundlich.

Wir hatten ein Upgrade auf eine Juniorsuite / Maisonnette-Zimmer bekommen, die sich im 3. Stock befand. Aufzug gab es keinen, denn das hat wohl der Denkmalschutz verboten. Jedenfalls sind diese „Suiten“ irgendwie suboptimal eingerichtet:

-          Die Suite geht über 2 Etagen und ist komplett mit Teppich ausgelegt. Die Einrichtung ist eher Typ rustikal, aber nicht durchgesessen. Eine Couch und ein Sessel, sowie ein Couchtisch sind in der unteren Etage, dazu ein Mini-Flachbildfernseher an einer Wand und einen eingebauten Kleiderschrank, sowie ein Sideboard mit Stuhl. Diese Etage hat so viel Platz, dass man darin locker nochmal 2 Doppelbetten unterbringen würde. Stattdessen hat man einen kleinen Crosstrainer ins Eck gestellt. Naja.
-          Das Bad war im Vergleich zum Raum winzig, ohne Tageslicht und muffelte leicht. Die Armaturen waren auch schon älter. Und wer hängt bitte die Handtücher direkt neben die Kloschüssel? Mir ist fast eins reingefallen, also immer Deckel geschlossen halten! Der Rasur- / Schminkspiegel ist auch so dämlich angebracht, dass er überhaupt nicht zu verwenden war. Erstens viell zu hoch, zweitens auch wieder über der Kloschüssel, so dass man gar nicht richtig rankommt.
-          Über einige Stufen gelangt man unter´s Dach in dem sich ein Doppelbett befindet. Dieser einem Heuboden ähnelnden „Raum“ hatte ein Fenster zur Straße raus. zwar Lärmschutzfenster, aber man hat den Verkehr auf jeden Fall deutlich gehört. Das Bett war relativ hart, die Decken und Kissen angenehm. Für Personen ab 1,90 ist es zu kurz und die Beine kann man nicht raushängen, weil es unten einen „Rand“ hat.
-          Gegenüber von diesem Fenster, befand sich noch ein Fenster, dessen Vorhänge nicht zuzuziehen waren, da sie sich in etwa 5 m Höhe befanden! Die Vorhänge waren ein Witz, dunkel war das nicht.
-          Vor dem Bett befand sich ein zweiter, kleiner Fernseher, aber der war deutlich zu klein für diese Entfernung.

Fazit Zimmer: 
Geschlafen habe ich nicht besonders gut und auch nicht lang, da mich der Verkehr und die Helligkeit gestört haben. Auch andere haben geklagt, es wäre viel zu laut. Die Einrichtung ist nicht gut gelungen. Für eine Juniorsuite müsste man den Platz viel besser nutzen, einfach nur „leeren Raum“ zu bieten, finde ich zu wenig.

Preislich liegt ein Einzelzimmer bei 199 Euro inkl. W-LAN, dieses Maisonettezimmer wohl bei 230 Euro!!

Restaurant / Speisen:


Das Hotel hat auch ein eigenes Restaurant, in dem wir 2 x warm gegessen haben und auch das Frühstück einnahmen. Die Preise weckten in mir die Hoffnung, dass es sich hierbei um ein richtig gutes Restaurant handeln würde. Auch die Speisen waren eher etwas ausgefallen und kreativ ausgewiesen, so dass ich schon gespannt war, das auszuprobieren.

Zum Abendessen hatte ich bestellt:
Vorspeise: Kräuterblattsalat mit Scampi
Hauptspeise: Adlerfisch mit Safransoße auf Rahmsauerkraut und lila Kartoffeln
Nachspeise: gebackene Schokolade mit Rotweinpflaumen und Vanilleeis

Beurteilung:
Die Scampi waren TK. Das Fleisch war relativ geschmacksneutral und ich fand es zu hart. Der Salat war okay, das Dressing auch, aber nichts Außergewöhnliches.

Der Adlerfisch war gut zubereitet und ich fand die Kombination mit dem gelungenen Rahmsauerkraut sehr gut. Allerdings fehlte den Kartoffeln das Salz und die Soße war sehr, sehr wenig, so dass man hier kaum was schmeckte. Insgesamt fand ich die Portion klein.

Die Nachspeise war noch viel weniger! Alles war sehr überschaubar. Die gebackene Schokolade waren 5 oder 6 Kügelchen in der Größe von M&Ms, die in einem Frittierteig ausgebacken war. Dazu eine halbe (!) Kugel Vanilleeis, bzw. Stracciatella (war Schoki drin) und 5 Pflaumen. Dann waren noch zwei Mini-Nutella-Kleckse drauf, die aussahen als hätt ein Hase draufgekäckert! Geschmacklich fand ich besonders die Pflaumen super. Diese frittierte Schokolade war nichts, was in Erinnerung bleibt und die kleinen Käckerhäufchen eh nicht. Das Eis war ok. Dennoch: viel zu wenig für den Preis!

Insgesamt hat das Essen auch ewig gedauert. Zwischen den Gängen war locker 30-35 Minuten Pause. Das nervt dann schon, wenn man Hunger hat.

Nach einer eher kurzen Nacht hoffte ich auf das Frühstück. Leider erwies sich das auch nur als mittelmäßig. Die Auswahl war für ein 4 Sterne-Hotel zwar typisch und die offenen Produkte waren qualitativ in Ordnung, aber erstens wurde nicht schnell genug nachgefüllt (der Lachs war bspw. aus und kam wohl auch nie wieder) und zweitens waren die mir sehr verhassten Mini-Verpackungen aufgestellt: Wasa-Knäcke, Marmelade, Butter, Margarine, Joghurt, Nutella, Frischkäse, ja sogar die Müslis wurden in Minipackungen angeboten. Ich finde diese Mini-Verpackungen absolut unmöglich, da extrem unökologisch. Für mich ein absolutes No-Go. Ich esse das auch nicht. Sieht auch nicht schön aus auf einem Büffet, wie ich finde.

Der einzige Lichtblick war, dass man Rührei bestellen konnte, das aus echten Eiern und nicht aus Vollei gemacht wurde. Dafür musste man aber erst nachfragen, angeboten hat es einem niemand. Der Kaffee war gut.

Zwischendurch gab´s mal noch Butterbrezeln, aber die waren mit so viel Salz bedeckt, dass man hätte heulen können. Ging auch gar nicht. Ein weiteres Catering bei der Tagung war ein Apfelstrudel, aber der war einfach nur knetschig und säuerlich. Schmeckte auch gar nicht nach Apfel.

Das Mittagessen war von der Beurteilung her so gut wie das Abendessen: hätte etwas mehr sein können und auch etwas interessanter gewürzt, war ziemlich fad.

Fazit Restaurant:
Zum Essen würde ich nicht hingehen. Es ist teuer, aber man wird kaum satt und die Speisen sind nicht wirklich gut gewürzt.

Die Bar ist in einem separaten Raum. Sie ist ganz urig und die Getränkeauswahl ist gut, aber niemand besucht sie wirklich. Unsere Gruppe war die einzige. Allerdings passen auch nicht mehr als 15 – 20 Personen in den kleinen Raum.

Der Service im Hotel (Empfang) war sehr freundlich, aber die im Restaurant haben ewig gebraucht und ein Kellner knallte mir die Suppe auf die noch vor mir liegende Serviette, obwohl er gesehen hat, dass ich gerade einschenke. Das geht gar nicht, finde ich. Der Service in der Bar war nett und aufmerksam.

Hotel und Gastro im Überblick:


Meine Bewertung für Hotel und Zimmer:
Location: 3-4 (1 für die Idee, 6 für die Lage)
Komfort: 3-4
Lärm: 5
Helligkeit: 5
Größe: 2
Raumnutzung: 4
Modernität: 4-5
Bad: 4-5

Meine Bewertung für Restaurant und Speisen:
Location: 2
Menge: 4 – 5
Auswahl: 2
Geschmack: 3 – 4
Frühstück: 3 (2 für die Auswahl, 5 für die Ökologie)
Service: 4

Preisleistungsverhältnis: 3,9 (Durchschnitt aller Noten)

Mein Fazit: ich würde das Hotel nicht für eine private Reise buchen. Erstens liegt es direkt an einer Ausfallstraße, zweitens ist es laut und hellhörig und drittens find ich die Preise übertrieben. Die Preise sind 5 Sterne, die Leistung leider nur 3 Sterne. Wäre das Einzelzimmer für 60 Euro inkl. Frühstück zu haben, wäre es angemessen. Ganz ehrlich ist man in jedem Novotel deutlich komfortabler untergebracht und das kostet 150 Euro, wenn´s teuer ist. Für 230 Euro kann man sich ja fast das Einzelzimmer im Hilton im Zentrum von München leisten!


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